Nachbarschaftshilfe im Netz

Websites für Bekannte erstellen – Freundschaftsdienst oder Schwarzarbeit?

Ich will hier natürlich nichts rechtliches behandeln, da ich dafür kein Experte bin.

Die Frage selbst ist allerdings für mich inzwischen Alltag: Wie in allen Bereichen vertraut man nun einmal lieber der Hilfe aus dem Freundeskreis, statt gleich Geld in die Hand zu nehmen. – Ob eine Webseite für das Hobby-Projekt eines Kollegen, ein Portal für die Wohn-Siedlung, oder Social Media-Beratung für den Betrieb einer langjährigen, lieben Nachbarin. Das sind zum Beispiel (neben einigen anderen) Projekte, die mich privat beschäftigen und für die ich auch gerne Zeit aufwende; eben weil es Dinge sind, die auf persönlichen Beziehungen basieren.

Aber wo ist die Grenze?

Ab welchem Punkt nehme ich jemandem ein Geschäft weg, der dies zum Leben bräuchte bzw. als Profi natürlich auch oft deutlich bessere Leistung liefern kann als ich, der nur auf Grund des kostenlosen Freundschaftsdienstes zum Zug kommt?

Schnell einmal hält sich jemand für einen Online-Profi, nur weil er jeden Tag vor dem Computer sitzt (da nehme ich mich selbst nicht aus)! 😉

Aus meiner Sicht gibt es natürlich  einen Unterschied zwischen einem Profi, der sich “in der Freizeit“ selbst (bzw. vielleicht sogar jemand Anderem!) Konkurrenz macht und fortgeschrittenem Laien bzw. Personen, die ihr Geld nicht direkt mit Website-Erstellung verdienen. Aber auch wenn ich selbst zur 2. Gruppe gehöre, ist es mir wichtig nur Projekte zu machen, die niemandem Geschäft „wegnehmen“. – Im Gegenteil habe ich sogar die Erfahrung gemacht, dass gut beratene Bekannte in Folge eher bereit sind Geld für „echte Profis“ in die Hand zu nehmen, deren Sinn und Zweck sie vorher oft gar nicht einschätzen konnten! 😉

Bei Profis sind Referenzprojekte üblich, bei denen für NGOs bzw. für einen guten Zweck, oder auch nur aus Marketing-Gründen Projekte „nebenbei“ abgehandelt werden. Das ist normal und gut so.

Und für Nicht-Profis?

Meine Antwort: Ich nehme nur Projekte an, die es sonst nicht geben würde.

Ziel ist immer selbststandige Weiterarbeit oder sogar erste kleine Schritte, die neue Möglichkeiten aufzeigen und helfen den Erfolg zu bringen, der dann auch zur Professionalisierung (mit einer Agentur) führen kann.
Es gilt: Auf die eigenen Stärken konzentrieren und den Rest auslagern. – Aber was ist der Rest?
Selbstständige ohne Zeit und mit knappem Budget wissen oft – gerade online – nicht, wo sie noch Chancen zur Verbesserung mit geringem Aufwand hätten. Deshalb kommt zuerst immer die Beratung; und ohne die gibt es auch keine Umsetzung!

In nächster Zeit möchte ich nun hier einige diese Projekte vorstellen, um Anregungen zu geben, Feedback zu bekommen (und natürlich ein paar Klicks für meine Freunde 😉 )!

Projekt-Ablauf

Bei allen Projekten jeweils gleich ist der grundlegende Ablauf:

  • Erstgespräch
  • Zielsetzungen
  • Konzept und Zeitplan
  • Zeitaufwand, Zuständigkeiten und Verantwortung für beide(!) Seiten definieren. (Freundschaft geht vor; Arger durch falsche Erwartungen soll vermieden werden!)
  • Budget-Möglichkeiten besprechen (Wo ist vielleicht doch Spielraum für Profis?)
  • Start
  • Status-Updates*
  • Umsetzungs-Bericht
  • Anpassungen
  • „Schluss“-Gespräch mit weiteren Handlungsempfehlungen
* Ein gutes, simples Projekt-Management-Tool für diese Projekte würde ich noch suchen, falls jemand einen Tipp für mich hat!!

 

Ähnlich sind auch immer die

Ziele:
(Neben “mehr Besucher“ und “bei Google besser gefunden werden“ 😉 )

  • Wartungs-Aufwand in Folge möglichst gering halten
  • Dadurch möglichst schnell volle Selbstverantwortung
  • Möglichst viel austesten und dann die erfolgsversprechenden Bereich – wenn möglich – professionell umsetzen/nachbessern lassen.
  • Generell: Beratung beim Suchen uns Auswählen von Agenturen

Warn-Hinweise:

Natürlich sollte man auch nur Projekte angehen, wo man sicher etwas weiterbringen kann und auch die „Auftraggeber“ in geeignetem Rahmen mitgehen können und wollen:

  • Es ist nicht „dein“ Projekt!
  • Mögliche Folgen mit den „Auftraggebern“ vorher abklären (etwas später wieder zurückzunehmen, kann massive Folgen haben!)
  • Immer sofort auf Feedback eingehen
  • Haftungs-Fragen beachten, wenn man gewerblichen Anbietern hilft
  • Selbst mit Freude bei der Sache sein; oder es lieber ganz lassen

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